Landgoed Duin en Bosch
Nachlass Duin en Bosch
Geländekauf
König Willem I. hatte 1829 das gesamte Dünengebiet hinter Bakkum zu Urbarmachungszwecken gekauft. 1843 ging es an seinen Sohn Prinz Frederik der Niederlande über und 1882 wurde seine Tochter Marie, Prinzessin der Niederlande Eigentümerin. Sie war verheiratet mit Wilhelm von Wied, dem fünften Fürsten von Wied und einem deutschen Soldaten. 1903 verkaufte Prinzessin Marie 82 Hektar an die Provinz, die Land für den Bau einer zweiten psychiatrischen Anstalt benötigte. Im selben Jahr kaufte die Provinz das gesamte Dünengebiet hinter Bakkum.
Wahnsinnspflege in Nordholland
Das erste Wahnsinnsgesetz von 1841 verlangte von den Provinzen, Wohnungen für Wahnsinnige bereitzustellen. 1845 beschloss der Provinzialrat den Bau einer Provinzialanstalt für Geisteskranke.
Das Asyl Meerenberg wurde 1849 in der Nähe von Santpoort eröffnet. Infolgedessen war die Provinz Nordholland die einzige Provinz in den Niederlanden, die über eine eigene medizinische Einrichtung verfügte. 1903 kaufte die Provinz Nordholland 82 Hektar Dünengelände bei Castricum und Bakkum. Dort entstand die Anstalt Duin en Bosch. 1923 wurde in Medemblik ein bestehender Gebäudekomplex als drittes Landeskrankenhaus in Betrieb genommen. 1955 wurde beschlossen, die psychiatrische Klinik in Medemblik zu schließen und neue Pavillons zu bauen, um die Patienten in Duin en Bosch unterzubringen. 1967 kamen die letzten Patienten von Medemblik nach Bakkum.
Pavillon-System
Ärztlicher Direktor Dr. Jacobi, der dem Wilhelmina Gasthuis in Amsterdam angehört, gilt zusammen mit Prof. Dr. C. Winkler als einer der Gründer der Institution „Duin en Bosch“. Von 1909 bis zu seinem Tod 1916 war er der erste Ärztliche Direktor. Sein Grab befindet sich noch immer auf dem seit 1963 geschlossenen Friedhof auf dem Gelände und ist durch den Obelisken leicht zu erkennen.
1904 wurden Pavillons für ruhige Patienten, für halb ausgeruhte und bettlägerige Patienten und für unruhige Patienten gebaut. Die Gebäude wurden so aufgestellt, dass sie das Sonnenlicht optimal nutzen konnten. Alle Fassaden der Pavillons, die auch über Veranden verfügen, waren nach Südosten ausgerichtet. So konnten alle Patienten, auch Bettlägerige, die Sonne in vollen Zügen genießen. Von den insgesamt sechs Pavillons befanden sich drei für Frauen auf der Westseite und drei für Männer auf der Ostseite des Verwaltungsgebäudes.
1918 wurde der Name in Provinzialkrankenhaus Duin en Bosch geändert.
1935 wurde das Krankenhaus um den sogenannten „Neuen Pavillon“ erweitert. Dieser Pavillon, später Breehorn genannt, wurde zwischen Paviljoen II-Frauen und Paviljoen III-Frauen gebaut.
Verwaltungsgebäude
Das Verwaltungsgebäude, das mit seinem repräsentativen Turm auch heute noch das Zentrum der Anlage bildet, beherbergte die Arztpraxen, die Bibliothek, ein Billardzimmer, Personalabteilungen und Wohnungen für ortsansässige Beamte.
Kesselhaus, Wäscherei und Kraftwerk
Hinter dem Verwaltungsgebäude mit Küchenanbau entstand ein separater Gebäudekomplex mit Kesselhaus, Wäscherei und Kraftwerk. Von hier aus wurde die Warmwasserversorgung gesteuert. Der zum Kesselhaus gehörende Schornstein wurde abgerissen. Dies steht im Gegensatz zum Wasserturm. Dieser diente bis Ende der 1970er Jahre der eigenen Wasserversorgung und wurde nach dem Anschluss des Krankenhauses an das Wasserversorgungsnetz der Provinz außer Betrieb genommen.
Kirche
Zum Krankenhauskomplex gehört auch die 1908 erbaute kleine Kirche, die sowohl für katholische als auch für protestantische Gottesdienste genutzt wurde. 1969 wurden die Fenster grundlegend verändert, der Eingang verlegt und die Außenfassaden weiß gestrichen. Auch der Innenraum wurde radikal verändert. Das multifunktionale Gebäude dient auch noch als Kirche.
Leichenhalle
In einem abgelegenen Teil des Geländes, hinter einigen hohen Dünen und neben dem Friedhof, befindet sich die ehemalige Leichenhalle, auch als Anatomiegebäude bekannt. Das Gebäude enthielt unter anderem ein Labor, einen Autopsieraum, eine Dunkelkammer, Kühlhäuser, einen Raum mit Katafalk und einen Warteraum für die Familie. Der Dachraum wurde als kleines Museum eingerichtet. 1969 wurde die Fassadengestaltung geändert und 1994 der Innenraum zu einem Büro umgebaut.
Friedhof
Die Hierarchie der Selbstversorgerorganisation wurde weitgehend in der Gestaltung der Selbstversorgerorganisation umgesetzt, was auch aus der Anlage des Friedhofs selbst hervorgeht.
Der Friedhof, auf dem sowohl Patienten als auch Personal begraben werden konnten, bestand aus einem allgemeinen Teil und einem römisch-katholischen Teil. In beiden Teilen wurden drei Klassen unterschieden. Der letzte Mitarbeiter wurde hier 1953 und der letzte Patient 1960 beigesetzt. 1963 wurde der förmliche Beschluss gefasst, den Friedhof zu schließen.