De rooms-katholieke Sint-Pancratiuskerk
Die römisch-katholische Saint Pancratius Kirche
Castricum nach der Reformation
Während der Reformation war die überwiegende Mehrheit der Castricum-Bevölkerung römisch-katholisch geblieben, aber um 1567 mussten sie die alte Dorfkirche an die Protestanten abgeben. In der ersten Periode fanden sonntags heimliche Treffen in den Häusern der Gläubigen statt. 1663 wurde eine Farm am Breedeweg in eine versteckte Kirche umgewandelt. Versteckte Kirchen durften, wie das Wort schon sagt, nicht als Kirche erkennbar sein. 1728 wurde die verborgene Kirche erheblich verbessert und sogar mit "kirchlichen" Rundbogenfenstern versehen. Die lokale Regierung hat ein Auge zugedrückt. Die versteckte Kirche war bis zu ihrem Abriss im Jahre 1858 in Gebrauch. Es gibt kein Originalbild der verborgenen Kirche. Der Überlieferung nach wurde eine Zeichnung vom berühmten Castricum-Maler Sijf Portegies angefertigt. Nachdem die neue Kirche am Alkmaarderstraatweg (heute Dorpsstraat) 1858 in Betrieb genommen werden konnte, wurde die versteckte Kirche im selben Jahr verkauft und bald darauf abgerissen.
Die Kirche von 1857/1858
1857/1858 wurde am damaligen Alkmaarderstraatweg (heute Dorpsstraat) eine neue Kirche gebaut, um die versteckte Kirche am Breedeweg zu ersetzen. Diese Kirche hatte keinen vollwertigen Turm, sondern nur ein Dachfenster, einen Turm über der Fassade. Nach einigen Jahrzehnten waren aufgrund schlechter Konstruktion und Vernachlässigung dringende Reparaturen erforderlich. Das Kirchenschiff wurde erweitert und mit Spitzbogenfenstern versehen. Anstelle des Dachturms wurde vorne ein Turm gebaut. Im Juni 1883 wurde die vergrößerte und restaurierte Kirche wieder in Betrieb genommen. Die Bauqualität der Kirche war nicht sehr gut. Außerdem war die Kirche zu klein für die wachsende Pfarrgemeinde. Sie wollten eine neue Kirche bauen. Der damalige Pastor, aber auch sein Nachfolger, mochte es nicht. Die Diözese Haarlem fand den begeisterten Casper van der Deijl in Akersloot. Van der Deijl wandte sich an das renommierte Architekturbüro Jos Cuypers und Jan Stuyt. Jan Stuyt entwarf den Entwurf und übernahm später das Projekt als unabhängiger Architekt. Van der Deijl sah seinen Traum nicht wahr werden, weil er im Sommer 1909 plötzlich starb.
Die Kirche von 1911
Theodorus Engering aus Middelharnis wird der Kurat für den Neubau sein. Am 18. Oktober 1909 fand die Ausschreibung für Kirche und Pfarrhaus statt. 13 Bauunternehmer bewerben sich um den Bau der Kirche. Unter den Bietern gibt es keine Castricum-Auftragnehmer. Anscheinend wagen sie es nicht, ein Bauprojekt dieser Größenordnung durchzuführen. Der Bau der Kirche wird an Groenendaal aus Breda vergeben. Drei Castricum-Auftragnehmer haben sich für den Bau des Presbyteriums angemeldet. Der örtliche Bauunternehmer Gerrit Kabel wird das Pfarrhaus bauen. 1909 begann der Bau der neuen Kirche direkt neben der alten Kirche. Dafür wurde Jan Stuyt zum Baumeister ernannt. 1910 fand die Ausschreibung für ein Schwesterhaus und eine Schule statt, die ebenfalls von Jan Stuyt entworfen wurden. Der Bau wird auch an den Auftragnehmer Kabel vergeben. Die Kirche wurde am 8. Juni 1911 päpstlich geweiht. Man kann es als eine Errungenschaft bezeichnen, dass eine Kirche dieser Größe in so kurzer Zeit gebaut wurde. In der Zeit von 1948 bis 1954 wurde das Kirchengebäude vom Glaser Frans Balendong mit (eher dunklen) Buntglasfenstern ausgestattet. Balendong versorgt die Kirche auch mit neuen Kreuzwegstationen. Später wurde das Innere der Kirche an die neuen Ideen der liturgischen Feier angepasst. 1969 wurde die Modernisierung des Innenraums mit der Einweihung des neuen Altars gekrönt, der nun durch Platzieren im Kreuz des Gebäudes zum Mittelpunkt der Feierlichkeiten geworden ist. Die David-Orgel wird 1971 gekauft. Diese Orgel stammt aus dem zerstörten Anthoniuskerk in Eindhoven.
Architekt Jan Stuyt
Die Bedeutung des Architekten Jan Stuyt (Purmerend 1868 - Den Haag 1934) zeigt sich unter anderem darin, dass er in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts für mehr als 200 Gebäude verantwortlich war. Dazu gehören 54 römisch-katholische Kirchen, darunter die römisch-katholische Pancratius-Kirche und das Rathaus in Castricum, die beiden Kapellen des Wallfahrtsortes Onze Lieve Vrouw ter Nood und die St. Willibrorduskerk in Heiloo. Weitere Beispiele sind die Rathäuser von Heemskerk, Heemstede und Purmerend, die Kirche in Egmond aan den Hoef, das ehemalige St. Elisabeth-Krankenhaus in Alkmaar, das Hageveld-Seminar in Heemstede und das Heilig Landstichting in Nimwegen. Er war auch Architekt von Schulen und mehreren tausend Häusern in Limburg. Seine anfangs eher traditionalistischen Ansichten widersprachen stark dem Zeitgeist. Stuyt entwarf später einen neuen und stark imitierten Baustil, der eine Mischung aus romanischen und vor allem byzantinischen Elementen war. Die Inspiration, die er auf seinen Reisen nach Italien, in die Türkei und in den Nahen Osten erhielt, hat überall in unserem Land Spuren hinterlassen. Vieles